Kambodscha: Die Freilassung eines Journalisten ist ein Schritt in die richtige Richtung

14. März 2013 - Die Entscheidung eines kambodschanischen Gerichts, den Schuldspruch wegen staatsfeindlicher Aktivitäten und eine zwanzigjährige Gefängnisstrafe gegen einen bekannten Journalisten aufzuheben, ist ein positiver Schritt in Richtung Meinungsfreiheit im Land, sagte Amnesty International.

Der 72-jährige Mam Sonando, Besitzer eines der wenigen unabhängigen Radiosender Kambodschas, wurde im Oktober 2012 der "Aufwiegelung zur Rebellion" für schuldig befunden und zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Amnesty International erklärte ihn daraufhin zu einem gewaltlosen politischen Gefangenen, der sich nur aufgrund der friedlichen Ausübung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung in Haft befand.

Doch heute hat das Berufungsgericht in Phnom Penh die schwereren Schuldsprüche gegen Mam Sonando aufgehoben. Er wurde stattdessen wegen Vergehen wie "Anstiftung zu rechtswidrigem Abholzen und Besetzen eines Waldstücks" zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Er befindet sich bereits seit acht Monaten im Gefängnis. Die übrige Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt. Mam Sonando wird noch diese Woche aus der Haft entlassen.

"Wir begrüßen die bevorstehende Freilassung von Mam Sonando. Sie ist ein Schritt in Richtung Meinungsfreiheit in Kambodscha", kommentierte der Amnesty-Experte für Kambodscha, Rupert Abbott, nachdem er der heutigen Verhandlung beiwohnte.
"Mam Sonando hätte aber ohnehin niemals eingesperrt werden dürfen und auch der jetzige Schuldspruch scheint jeder Grundlage zu entbehren."

"Die Erhebung neuer Anklagen zu einem so späten Zeitpunkt wirft Zweifel an der Fairness des Verfahrens auf, und die Bewährungsstrafe könnte darauf abzielen, Mam Sonando zum Schweigen zu bringen.Dennoch müssen wir einfach hoffen, dass die heutige Entscheidung zur Freilassung Mam Sonandos, im Jahr der kambodschanischen Parlamentswahlen ein Ende des Angriffs auf die Meinungsfreiheit markiert."

Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die sich mit E-Mails, Faxen und Briefen für die Freilassung von Mam Sonando eingesetzt haben!

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